Tourenbeschreibung: Falkenhütte

Panorama

Alpenregion, 5.9.2008 – der Stammtisch will eine Bergtour unternehmen. Mit Übernachtung! Wir müssen uns entscheiden, welche Tour unseren vielseitigen und teils widerspüchlichen Anforderungen gerecht wird. Heute stellen wir deshalb die zweite Alternative vor. Diskutiert wieder mit, was Ihr davon haltet (über die Kommentare) !

Karte

Tourenvorschlag 2: Falkenhütte, 1846 m, beliebte Wanderung unter alpinhistorisch bedeutsamen Felswänden, Alpengasthof Eng – Hohljoch – Falkenhütte
Eingereicht von: Eva

Talort: Hinterriß, 931 m. Juni bis Sept. Busverbindung (Info: www.rvo-bus.de) nach Lenggries (Bahnstation), Achenkirch, in die Eng. Ausgangspunkt: Alpengasthof Eng, 1203 m; am Ende der Mautstraße von Hinterriß in prächtiger Bergumrahmung am Großen Ahornboden gelegen.  Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen.  

Gehzeiten: Alpengasthof Eng – Hohljoch 2 Std., Hohljoch – Falkenhütte 3/4 Std., Falkenhütte – Hohljoch 1/2 Std., Hohljoch – Eng 1 Std., insgesamt 4 – 4 1/2 Std.

Höhenunterschied: 740 m.

Variante: Wem der Rummel zuviel wird, der steige ins Laliderer Tal ab und gleich jenseits wieder hinauf zum Gumpenjöchl. Die ersehnte Einsamkeit wird er dort finden. Rückkehr südlich um die Gumpenspitze herum ins Hohljoch (s. Tour 24), insgesamt 2 1/2 – 3 Std von der Falkenhütte ins Hohljoch.

Anforderungen: Leichte Wanderung auf bestens markierten und gut gepflegten Wegen. Einzig der Übergang vom Hohljoch zur Falkenhütte führt durch Geröll. Großartige landschaftliche Eindrücke. Auch für Kinder ohne weiteres geeignet. Sehr häufig begangen.

Einkehr und Unterkunft: Falkenhütte, 1846 m, beeindruckend gegenüber den riesigen Laliderer Wänden gelegen. Eine Nächtigung und Beobachtung des Sonnenaufgangs an der berühmten Herzogkante ist sehr zu empfehlen. Bewirtschaftet Pfingsten – Oktober.

Tourenbeschreibung: Am Alpengasthof Eng wandern wir auf einem Fahrweg fast eben das Tal hinein zum Almdorf Eng. An dessen Ende, kurz vor einer Brücke über den Bach, zweigt nach rechts der hervorragend markierte und beschilderte Wanderweg Nr. 201 zur Falkenhütte ab. Zunächst sanft ansteigend über Wiesen, dann etwas steiler durch lichten Wald und abschließend wieder über freie Wiesen gelangen wir – oft mit Hundertschaften von Gleichgesinnten – unter das Hohlioch. War unsere Tour bislang von den kontrastreichen Nahblicken über grüne Matten und Wälder hin zu den himmelstrebenden, 1000 m hohen Nordwänden zwischen Dreizinken- und Spritzkarspitze geprägt, steigern sich die Eindrücke hier oben immer mehr: Links des begrünten Hohljochs zieht, einem umgedrehten Schiffsbug nicht unähnlich, der gewaltige Grubenkarpfeiler empor. Mit jedem Schritt dem nahen Joch entgegen wachsen aus dem grünen Horizont die jenseitigen Laliderer Wände höher empor, bis wir oben angekommen in die gesamte Arena dieses felsigen Amphitheaters schauen können. Am Weiterweg, erst leicht fallend und dann wieder sanft ansteigend, über die Laliderer Schuttreisen hinüber zum Spielissjoch und zur nahen Falkenhütte sollten wir uns Zeit lassen, um immer wieder aufzublicken in diese wilden Felsgemäuer, in denen Klettergeschichte geschrieben wurde: Seit den 30er Jahren haben sich hier immer die besten Kletter der verschiedenen Generationen versucht und verewigt mit Routen, deren klingende Namen einen hohen Stellenwert – vergleichbar mit den Drei Zinnen oder der Brenta – bei der kletternden Zunft haben. Heute jedoch hört man selten Seilkommandos aus den Laliderer Wänden und sensationslüsterne Beobachter müssen häufig unverrichteter Dinge wieder abziehen, denn in Zeiten des Sportkletterns ist es still geworden um die abenteuerlichen Fahrten im Karwendelfels.

(aus dem Rother Wanderführer)

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