Corona Exil 2020 (4) – Erkenntnisse

Ich hatte einen Corona-Alptraum: München reißt am 19.9.2020 den Corona-Grenzwert von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Die bayerische Staatsregierung reagiert mit einem drastischen Beschluss: Münchner müssen ins Exil in den Ruhrpott. Ein haarsträubender Schicksalsbericht.

Nordhafen Duisburg: Bild mit ohne Hafen, dafür mit allerhand Zeug (Kies, Bretter, Gitter, Steine, Rohre, Gullideckel, Schilder) und dahinter ein Klotz verrostetes Fabrik-Gedöns.

Während man in München langsam die Nerven verliert (in der Innenstadt müssen jetzt sogar schon im Freien Masken getragen werden), gewinnen wir nach einigen Tagen des Einlebens immer mehr Erkenntnisse über den Ruhrpott.

Nach einer Radtour durch den Duisburger Nordhafen, haben wir jetzt auch verstanden, welche Bedeutung das Ruhrgebiet vermutlich für Deutschland hat. Fährt man durch den Nordhafen, so fällt einem unglaublich viel Zeug auf. Hier gibt es Kies, Schrott, Bretter, Container, Kabel, Autos, Steinbrocken, LKWs, Bagger, Kräne, Schiffe, Plastik, Metall, Kohle, Gleise, Schleusen, Gitter, Öltanks, Schutt, Rohre, Kabelrollen, Teer, und allerhand anderes Zeug.

Bemerkenswert erscheint uns, dass es im Hafengebiet fast keinerlei Menschen zu sehen, gibt. Insbesondere gibt es auch niemand, der all das Zeug da hinbringt, oder es von dort wieder wegbringt. Daraus schlussfolgern wir, dass der Duisburger Nordhafen ein Endlager für Zeug zu sein scheint. Das ist gut. Würde man das Zeug nicht hier lagern, so müsste man es in Restdeutschland lagern, so dass alle unter all dem herumstehenden Zeug zu leiden hätten.

A propos Zeug: auch ins Essen tut man hier allerhand Zeug rein. So gibt es hier Fast Food Virtuosen, die sich auf die Neuinterpretation von Pommes und Currywurst spezialisiert haben. Bei Pommes Pervers bekommt man zum Beispiel die Pommes „Otto Rehakles Zeus Edition“ mit Feta, Gurken, Tomaten, Oliven, Zaziki und Hähnchenspießen. Pommes mit so viel Zeug drin, hat man in seinem Leben noch nicht gesehen.

Pommes „Otto Rehakles Zeus Edition“ und Pommes „Pottsau“

Der Autor dieser Zeilen, muss sich jetzt ein wenig hinlegen, um sich von dieser üppigen Mahlzeit zu erholen.

Hier geht es weiter mit Teil 5.

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