Restaurantkritik ’s Wirtshaus in Ingelsberg

Ingelsberg Ingelsberg, 12.05.2008 – Der Stammtisch wollte mal wieder etwas Neues ausprobieren. Und so entschloss man sich, das gerade neu eröffnete “ ’s Wirtshaus“ in Ingelsberg zu besuchen. Bei strahlend schönem Wetter lud der zauberhafte Biergarten mit den riesigen alten Kastanien zu einem gepflegten Essen und einem kühlen Bier ein. Der Biergarten war total voll und es kostetet Mühe, überhaupt einen Tisch für die zahlreich erschienenen Stammtischler zu bekommen. Doch es gelang.

Die jungen Bedienungen hatten sich herausgeputzt in ihren Dirndln und wackelten immer wieder zwischen den Tischen hin und her, damit die Gäste ihre Blicke auf sie richten konnten. Allerdings vergaßen sie dabei, die Tische auch einmal zu besuchen und so dauerte es eine Ewigkeit, bis die Stammtischler endlich eine Speisekarte in den Händen hielten.

Die Speisekarte, in einem schlichten zartgelb gehalten, enthielt gerade mal eine Hand voll Auswahlmöglichkeiten. Irgendwie mochten die Vorschläge nicht recht zu der bayerischen Atmosphäre des Biergartens passen: „Salat mit Lachsstreifen“ oder „Schweinebraten toskanischer Art mit Rösti“. Sie haben sich gerade nicht verlesen: Hier wurden tasächlich Rösti zum Schweinebraten angeboten. Semmelknödel anstatt Erdäpfelknödel hätte man ja vielleicht gerade noch durchgehen lassen können – aber Rösti – in Ingelsberg – einfach Frevel! Gott sei Dank war dieses Gericht bereits aus. Also entschied sich Berni lieber für den Obatzdn, während sich die meisten anderen für den Salat entschieden. Soviel Auswahl gab es ja auch nicht mehr, denn auch die anderen Gerichte waren bereits ausgegangen. Hermann war über die Rösti so erstaunt, dass ihm der Appetit vergangen war und er einfach nur ein weiteres Bier bestellte.

Dann durfte Berni erleben, wie die immer noch sehr hübsch anzuschauende Bedienung ihm nach 15 weiteren Minuten erklärte, dass nun auch der Obatzde aus war, was Berni dazu bewog ein paar Brezn zu bestellen, die sich allerdings als Semmeln herausstellten, da Brezn – oh Wunder – aus waren.

Der Salat kam tatsächlich. Die Menge der Salatblätter war doch sehr übersichtlich. Es musste ja für alle reichen. Später kamen dann noch Tine und ihre Schwiegervaterlebensgefährtinstochter Molle. Die durften keinen Hunger haben – hatten aber einen. Das war schlecht, denn inzwischen gab es überhaupt kein Essen mehr. Der Wirt hatte darauf dankenswerterweise hingewiesen, indem er Schilder aufstellte, auf denen stand: „Leider ist uns das Essen ausgegangen“. Immerhin ging das Bier nicht aus.

Was ist das Fazit? Dieses Lokal ist vor allem für Leute geeignet, die keinen Hunger haben oder Überraschungen lieben und gerne auch mal eine Stunde in der Gegend herumfahren, um in ein Wirtshaus zu fahren, wo es nichts zu essen gibt. Im Spätsommer sollte sich das Essensproblem etwas entschärfen. Denn dann müssten die Kastanien von den wunderschönen Bäumen reif für den Verzehr sein!

Wer sich für Fotos der Gäste interessiert, bekommt hier eine kleine Auswahl geboten.

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