Archive for the ‘Lokale’ Category

Zweite Chance für ’s Wirtshaus in Ingelsberg

Sonntag, August 17th, 2008

’s Wirthaus Ingelsberg

Ingelsberg, 31.7.2008 – Inzwischen waren wir wieder bei strahlend blauem Himmel im Biergarten des “ ’s Wirtshaus“ zu Ingelsberg (siehe auch www.swirtshaus-ingelsberg.de). Siehe an, es war wieder ziemlich voll. Doch wir ergatterten einen Platz mit einem runden  Tisch im Terracotta-Design und 4 sehr bequemen Korbstühlen. Gott sei Dank sind wir beide groß gewachsen. Ein Kleinwüchsiger hätte auf Grund der niedrigen Sitzhöhe den Tisch mit den Händen kaum erreicht. Die Gemütlichkeit der Sessel glich das aber locker aus.

Im Gegensatz zum letzten Besuch (wir berichteten) war sofort eine Bedienung zur Stelle und nahm die Getränke auf. Von den vier Bedienungen waren diesmal drei männlich, eine weiblich. Beim ersten Besuch war das Verhältnis eher umgekehrt. Was hat sich dadurch geändert? Alles geht viel schneller, obwohl das hoffentlich nichts mit dem Geschlecht der Bedienungen zu tun hat. Optisch ist zwar wegen des hohen Männeranteils für mich (als Mann) nicht mehr ganz so viel geboten, doch das gleichen die Bedienungen mit sehr viel Charme, Witz und Spritzigkeit aus.

Kommen wir zur Speisekarte. Man hat aus den groben Fehlern des ersten Wochenendes gelernt. Nun gibt es auch Gerichte, die man in einem Biergarten mit so wunderschönen Kastanienbäumen auch erwartet. Kein Schweinebraten mehr nach toskanischer Art sondern ein bayerischer mit Semmelknödel. O.k. ein Erdäpfelknödel wäre noch besser. Dafür gibt es zweimal in der Woche Steckerlfisch. Auch an Vegetarier und Menschen, die das gesunde Essen bevorzugen (so wie ich mir das immer vornehme, aber dann doch nie tue) wird gedacht. Es gab eine reichhaltige Auswahl an Salaten und u.a. eine Gemüselasagne.

Nach einer kurzen Wartezeit kam das Essen. Und siehe an – alles kam so wie bestellt. Kein Gericht war inzwischen ausgegangen. Und das, obwohl die Teller randvoll waren. Es schmeckte wirklich gut. Der Salat knusprig (auf Anregung von Robert: besser knackig), frisch, die Lasagne schmackhaft, das Fleisch zart und saftig – und das in einer Umgebung, wie sie idyllischer nicht sein könnte. Einzig der Brunnen in der Mitte wirkt etwas gekünstelt und stört das Gesamtbild. Aber man muss da ja nicht ständig hinschauen. Dafür hat man ja als Blickfang sein Gegenüber oder die übriggebliebene weibliche Bedienung. Man trifft viele Bekannte hier. Z.B. den Beamten Peter P. oder Größen aus dem örtlichen Tennisverein. Die Preise sind völlig o.k. – mehr aber auch nicht, denn ich wäre ja blöd, wenn ich sagen würde, dass es nicht billiger sein dürfte.

In Summe ist also vieles besser geworden seit unserem letzten Besuch. Allerdings hat das Lokal immer noch mit einem großen Manko zu kämpfen: es hat noch keinen eigenen Charakter. Irgendwie will man es jedem Recht machen. Die neureichen Baldhamerinnen mittleren Alters, die im Mercedes-Coupet oder dem Z4 daherkommen, probiert man mit dem Terracotta-Stil und dem bonzigen Brunnen anzuziehen. Die jungen oder Möchtegern-Junggebliebenen aus der Zornedinger Jugendtreffszene werden mit Bar, Cocktails und Plüschsofas gelockt. Für die Traditionsbewussten und Einheimischen bleiben die Kastanienbäume und der dazugekommene Steckerfisch. Von allem etwas – doch so richtig wohlfühlen mag man sich da nicht. Weniger ist einfach manchmal mehr. Ich könnte für meinen Teil gerne auf Brunnen, Korbsessel und Cocktails verzichten. Das gute Tegernseer Helle gleicht das spielend aus!

Fazit: Wir werden sicherlich wieder kommen, auch wenn das noch nicht unser Lieblingslokal ist! Und wir bringen auch bald den Stammtisch wieder mit. Wenn alle kommen, könnte es natürlich mit dem Essen wieder knapp werden. Warten wir’s ab!

Das vorzeitige Endspiel Österreich-Deutschland

Freitag, Juni 13th, 2008

Deutschland gegen Österreich

Wien – 13.6.2008. Jetzt wird es also ein richtiges Endspiel. Das Spiel der Österreicher gegen die Deutschen bei der Fussballeuropameisterschaft 2008.. Es geht um alles. Deutschland darf sich keine Niederlage erlauben für den Einzug ins Viertelfinale der EM. Österreich träumt vom nächsten „Cordoba“. Ivansitsch gegen Ballack, Macho gegen Lehmann, Prödl gegen Podolski, Harnik gegen Mertesacker, Vastic gegen Frings – Rot gegen Weiß – Piefke gegen Ösis – Almdudler gegen Bionade – Kaffeehaus gegen Biergarten – Zipfer gegen Augustiner – Germknödel gegen Bratwurst -Sachertorte gegen  Schwarzwälder Kirschtorte – Mozart gegen Beethoven – Berge gegen Nordsee. Das ist Emotion pur! Das darf der Montagsstammtisch nicht verpassen. Also brauchen wir einen Ort, wo wir das Spiel anschauen können. Auf neudeutsch: eine Public Viewing Location! Wo gehen wir hin zum Fussball-Schauen am 16.6.? Vorschläge sind erwünscht!

Schweini gegen Invansitsch

Peking und sein Essen

Dienstag, Mai 27th, 2008

Chinesisches Essen Yao Ming

Peking, 27.5.20 08 – der nächste Reisebericht aus Peking. Heute ging es zum Essen in ein feines Restaurant. Das erste Problem beim Essen gehen mit Chinesen ist das Bezahlen. Nicht weil es teuer wäre, sondern weil man fast 45 min darüber diskutieren muss, wer nun wen einlädt. Am Ende konnte ich mich durchsetzen. Die Chinesen haben dafür ein Lokal ausgesucht – ein thailändisches, kein chinesisches! Sie dachten, das wäre was total Neues für mich. So waren sie dann doch enttäuscht, als ich von meiner Reise nach Thailand erzählte. Das nächste Problem ist das Bestellen. Denn es bestellt nur einer. Die anderen schauen gar nicht mal in die Karte. Man ist dem Besteller also völlig ausgeliefert. Ich hab keine Ahnung, was ich da also mal wieder gegessen habe. Besser so. Außerdem muss man wissen, dass man immer mindestens ein Gericht mehr bestellt, als Personen am Tisch sitzen. Das liegt daran, dass man nicht aufessen darf. Es muss also immer mindestens eine Portion in Summe übrigbleiben. Denn isst man auf, dann heißt das, das man nicht satt ist und dann wird weiter bestellt, bis man etwas übrig lässt. Das ist übrigens beim Bier trinken genauso. Ich habe das erst nach dem 7. Glas festgestellt.
Das Essen funktioniert so: Man isst von allem, was so herum steht. Alles gehört jedem. In diesem Fall ist China doch noch sehr kommunistisch. Wenn es nicht schmeckt, spuckt man es einfach auf den Tisch. Das machen die Chinesen tatsächlich so. Keine Ahnung, ob das auch mit dem Kommunismus zusammenhängt.
Ich war später erstaunt, als ein Fisch geliefert wurde, der nicht zerlegt war, denn wie soll man das denn mit den Stäbchen schaffen? Noch verwunderter war ich, als ich feststellte, dass meine Chinesen gar nicht von dem Fisch assen, sondern nur die Soße nahmen. Dann kam auch noch plötzlich die Bedienung und nahm den Fisch wieder mit. Aber keine Angst, der Fisch kam danach irgendwann zerlegt wieder zurück. Man hat mich dann aufgeklärt, dass der Fisch erst mal im Ganzen gezeigt werden muss. Das schaue ja so toll aus. Aber von der Soße darf man natürlich gleich kosten. Wenn etwas nicht in den Mund passt, dann nimmt man es mit den Stäbchen, und knabbert einfach mal so dran herum. Einmal habe ich etwas Grünes gegessen, das man hätte nicht essen sollen. Das wäre nur Dekoration, wurde mir gesagt! Aber das lässt sich als Deutscher kaum unterscheiden.
Anschließend wurde wieder um die Wette geschlürft und weiter gespuckt. Der Tisch sah aus wie ein Schlachtfeld. Kinder hätten einen Heidenspaß hier! Es war übrigens ein ganz berühmtes Restaurant. Überall hingen Fotos von chinesischen Stars, die schon das Restaurant besucht hatten. Die Chinesen waren ganz erstaunt, dass ich zuerst von keinem den Namen wusste. Zu meiner Entschuldigung konnte ich nur anführen, dass in Deutschland, chinesisches Fernesehen kaum gesendet würde und deshalb die lokalen Stars nicht ganz so bekannt seien. Ich konnte ja schwer sagen, dass die alle gleich aussehen! Um so glücklicher waren meine Chinesen dann, als ich den chinesischen Basketballstar Yao Ming erkannte. Da war die Welt wieder in Ordnung. Ihr seht, meine Sportbegeisterung hilft auch in kritischen Situationen weiter. Was hättet Ihr denn da gemacht? Oder kennt Ihr auch Yao Ming? Das ist der von den Plakaten, die hier überall hängen. Wer dazu mehr wissen möchte, kann sich ja den Vorbericht durchlesen!

Restaurantkritik ’s Wirtshaus in Ingelsberg

Donnerstag, Mai 22nd, 2008

Ingelsberg Ingelsberg, 12.05.2008 – Der Stammtisch wollte mal wieder etwas Neues ausprobieren. Und so entschloss man sich, das gerade neu eröffnete “ ’s Wirtshaus“ in Ingelsberg zu besuchen. Bei strahlend schönem Wetter lud der zauberhafte Biergarten mit den riesigen alten Kastanien zu einem gepflegten Essen und einem kühlen Bier ein. Der Biergarten war total voll und es kostetet Mühe, überhaupt einen Tisch für die zahlreich erschienenen Stammtischler zu bekommen. Doch es gelang.

Die jungen Bedienungen hatten sich herausgeputzt in ihren Dirndln und wackelten immer wieder zwischen den Tischen hin und her, damit die Gäste ihre Blicke auf sie richten konnten. Allerdings vergaßen sie dabei, die Tische auch einmal zu besuchen und so dauerte es eine Ewigkeit, bis die Stammtischler endlich eine Speisekarte in den Händen hielten.

Die Speisekarte, in einem schlichten zartgelb gehalten, enthielt gerade mal eine Hand voll Auswahlmöglichkeiten. Irgendwie mochten die Vorschläge nicht recht zu der bayerischen Atmosphäre des Biergartens passen: „Salat mit Lachsstreifen“ oder „Schweinebraten toskanischer Art mit Rösti“. Sie haben sich gerade nicht verlesen: Hier wurden tasächlich Rösti zum Schweinebraten angeboten. Semmelknödel anstatt Erdäpfelknödel hätte man ja vielleicht gerade noch durchgehen lassen können – aber Rösti – in Ingelsberg – einfach Frevel! Gott sei Dank war dieses Gericht bereits aus. Also entschied sich Berni lieber für den Obatzdn, während sich die meisten anderen für den Salat entschieden. Soviel Auswahl gab es ja auch nicht mehr, denn auch die anderen Gerichte waren bereits ausgegangen. Hermann war über die Rösti so erstaunt, dass ihm der Appetit vergangen war und er einfach nur ein weiteres Bier bestellte.

Dann durfte Berni erleben, wie die immer noch sehr hübsch anzuschauende Bedienung ihm nach 15 weiteren Minuten erklärte, dass nun auch der Obatzde aus war, was Berni dazu bewog ein paar Brezn zu bestellen, die sich allerdings als Semmeln herausstellten, da Brezn – oh Wunder – aus waren.

Der Salat kam tatsächlich. Die Menge der Salatblätter war doch sehr übersichtlich. Es musste ja für alle reichen. Später kamen dann noch Tine und ihre Schwiegervaterlebensgefährtinstochter Molle. Die durften keinen Hunger haben – hatten aber einen. Das war schlecht, denn inzwischen gab es überhaupt kein Essen mehr. Der Wirt hatte darauf dankenswerterweise hingewiesen, indem er Schilder aufstellte, auf denen stand: „Leider ist uns das Essen ausgegangen“. Immerhin ging das Bier nicht aus.

Was ist das Fazit? Dieses Lokal ist vor allem für Leute geeignet, die keinen Hunger haben oder Überraschungen lieben und gerne auch mal eine Stunde in der Gegend herumfahren, um in ein Wirtshaus zu fahren, wo es nichts zu essen gibt. Im Spätsommer sollte sich das Essensproblem etwas entschärfen. Denn dann müssten die Kastanien von den wunderschönen Bäumen reif für den Verzehr sein!

Wer sich für Fotos der Gäste interessiert, bekommt hier eine kleine Auswahl geboten.

Stammtisch muss wieder umziehen

Dienstag, April 1st, 2008

Habt Ihr es heute auch in der Zeitung gelesen? Das Müllersche Volksbad soll umgebaut werden! Man will den Sauna-Bereich erweitern, um wieder konkurrenzfähig zu sein zu den überall entstehenden Erlebnisbädern. Einerseits kann man sich darüber als begeisterter Saunagänger natürlich richtig freuen. Andererseits gibt es wie immer einen Haken! Das Cafe im Müllerschen Volksbad wird wahrscheinlich weichen müssen, um Platz für die neuen Saunen und Ruheräume zu bekommen. Das bedeutet für den Montagsstammtisch: wir müssen wohl oder übel schon wieder ein neues Lokal aussuchen! Ich bin deshalb dafür, eine Bürgervereinigung zu gründen und gegen die Schließung des Cafes zu protestieren. Wer macht mit? Hier gibt es übrigens die detaillierten Informationen.

Müllersches Volksbad