Archive for Februar, 2009

Filmkritik – „Operation Walküre“

Dienstag, Februar 17th, 2009

Warum sollte man sich diesen Film über das traurige, bewegende Schicksal des Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg im Kino ansehen? War doch erst kürzlich ein bereits sehr beeindruckender Fernsehfilm zum gleichen Thema im Fernsehen zu sehen (http://de.wikipedia.org/wiki/Stauffenberg_(Film)).

Gut, dieser Film hat schon im Vorfeld wegen seiner Besetzung mit dem nicht ganz unumstrittenen Scientologen Tom Cruise viel Aufsehen erregt. Aber das kann kein Grund sein. In „Operation Walküre“ ist ein sehr untypischer Tom Cruise zu sehen. Authentisch gespielt, wenig Hollywood. Tom Cruise wirkt als Stauffenberg nicht überzogen – man hat sich also wirklich Mühe gegeben mit dem Film dokumentarisch zu bleiben.

Trotzdem ist dieser Film kein cineastisches Highlight. Der Film ist nur in einer Beziehung ein Highlight: er enthält unglaublich viele Fehler.

Schon nach wenigen Minuten fällt dem aufmerksamen Zuseher in einer Szene auf, dass von oben ein Mikrofon in die Szene ragt. Gut, kann ja mal passieren. Sollte aber nicht acht mal in 90 Minuten passieren – schon gar nicht in einer aufwendigen Hollywood-Produktion.

Doch als wäre das nicht genug: auch bei den Special Effects wurde geschlampt: man hat Tom Cruise in den meisten Szenen schön zwei seiner fünf Finger wegretuschiert – schließlicht hatte der echte Stauffenberg einige Finger und seine Hand bei einem Bombenangriff verloren. Toll gemacht, wirkte sehr authentisch. Seltsam ist nur, dass die Cruise’schen Finger nach Lust und Laune plötzlich mal wieder da, oder auch mal wieder weg waren. Flackernde Finger gewissermaßen.

Dann wären da noch die Szenen vor der Kaserne des Ersatzheeres. Hier hat man mal das Gebäude korrekt zurechtretuschiert, mal aber auch nicht. In einigen Einstellungen ist klar die Neonschrift „Messe Berlin“ auf dem Dach des Gebbäudes zu sehen.

Am Ende des Filmes fragt man sich schon, wie es möglich ist, so viele Fehler im Film zu übersehen. Wohlgemerkt: diese Fehler sind schon beim erstmaligen Ansehen des Filmes aufgefallen – vermutlich würde man beim nochmaligen Ansehen deutlich mehr Fehler finden.

Fazit: ein dokumentarisch gut gemachter, aber schlampig umgesetzter Film. Aber auch ein lustiges Suchspiel für Rätselfreunde.

OOP 2009 – Von Gummi-Gitarren, Leucht-Lautsprechern und Blechplättchenspeichern

Sonntag, Februar 1st, 2009

München im Januar 2009: die OOP öffnete mal wieder für eine informative Woche lang ihre Pforten. Stammtischler Robert war in informatischer Mission für den Montagsstammtisch vor Ort um die aktuellen Softwareentwicklungs-Trends des Jahres 2009 einzufangen … vor Allem aber auch um fünfmal täglich einen Kaffee zu trinken.

Eingedampftes fachliches Fazit einer Woche: alles beim Alten. Man entwickelt nach wie vor agil. Man versucht das selbstorganisierende, agile Chaos durch Metriken zu steuern. Microsoft konnte durch agile Prozesse seinen Bugcount von 30.000 auf nur noch 5.000 senken. Das Wort des Jahres heißt „drailing“ (drunken mailing) und Google Mail bietet sogar eine Funktion zur drailing-Vorbeugung. Das Buzzword des Jahres ist wiederum Soft Skills. Das wird sich aber sicherlich bis nächstes Jahr erledigt haben  – schließlich ist allerseits bekannt, dass Buzzwords eine maximale Lebensdauer von zwei Jahren haben. Robert’s Prognose für 2010: das Wort des Jahres wird Multicore/Parallelisierung/Multithreading/Cloud Computing.

Ein besonderes Highlight war die Neuvorstellung einer ganzen Serie von Rechenmaschinen durch Dr. Ing. Horst Zuse. Er präsentierte auf der OOP die Rechenmaschinen Z1 bis Z22. Der Knaller: diese Z1 benötigt offenbar keinerlei Transistor-Technik-Schnickschnack, sondern besitzt einen Metallplättchenspeicher. Die Abwärme-Problematik von Prozessoren wurde bei der Z1 durch einen genialen Trick umgangen: die Taktfrequenz wurde einfach auf 1 Hz reduziert. Superclever. Unklar blieb aber, wo diese Z1 zu kaufen ist – Dr. Zuse erwähnte, dass die Zuse KG wohl inzwischen insolvent ist. Kein Wunder bei der gerade herrschenden Wirtschaftskrise.

Die wohl größten Neuigkeiten gibt es im Bereich der Merchandising-Artikel zu vermelden. Wie jedes Jahr, fiel auch im OOP Jahr 2009 der Compuware-Stand durch gewohnt agressives, aber nicht uncharmantes Marketing auf. So wurde Robert mit gleich zwei innovativen Merchandising-Produkten versorgt: eine USB Gummi-Gitarre und ein USB Leucht-Lautsprecher.

Gummi Gitarre Die wunderbare USB Gummi-Gitarre mit integriertem 2 GB USB Stick.

Leucht Lautsprecher Der formschöne Leucht-Lautsprecher mit USB-Anschluss.

Zwei Kollegen von Robert hatten weniger Glück: sie mußten mit einem inzwischen veralteten Produkt vorlieb nehmen: ein IPod Touch mit 16 GB Speicher. Es kann halt nicht jeder Glück haben.

Und so konnte Robert auch dieses Jahr wieder großartige Inspirationen von der OOP 2009 mitnehmen.