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Wahlkampf in den USA

Donnerstag, August 28th, 2008

Präsidentschafts-Kandidaten

Princeton, 28.8.2008 – Ein etwa 40-jähriger Mann steht auf der Bühne in einer Halle mit ca. 10.000-20.000 Besuchern. Er hält eine Rede. Er erzählt von seiner Mutter, die bei einem Autounfall ums Leben kam. Er berichtet von seinem Vater, der jeden Tag zu ihm ins Krankenhaus fuhr und für ihn das Frühstück machte. Eine schwarze Frau wischt sich Tränen aus dem Gesicht. Nein – das ist nicht die Jahreshauptversammlung der anonymen Alkoholiker, das ist der Parteitag der Demokraten in den USA. Der Redner ist Joe Bidens Sohn. Sein Vater ist der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten und sein Sohn wirbt für ihn. Das Hauptargument: So wie Biden für seine Familie da war, wird er für Amerika da sein. Die schwarze Frau mit den Tränen ist übrigens die Frau von Barack Obama. Und letzterer ist der Präsidentschaftskandidat. Nach der Rede seines Sohnes kommt Joe Biden auf die Bühne, nimmt seinen Sohn in den Arm und erzählt, wie verdammt stolz er auf seinen Sohn ist. Die Menge im Stadion jubelt frenetisch. Danach erzählt er 10 Minuten von seiner tollen Mutter, davon, dass er früher gestottert habe, aber seine Mutter ihm immer Mut zugesprochen habe und er deshalb die Welt führen möchte. Die Mutter sitzt auch in der Halle und lächelt etwas verlegen. Zuvor wurde Hillary Clinton von ihrer Tochter begrüßt und in den Arm genommen, danach nahm Biden seine ganze Großfamilie mit Enkeln und Mutter in den Arm, dann kam überrschenderweise auch noch Obama, herzte Biden, erzählte, dass Hillary rockt und küsste alle Familienmitglieder der Bidens, die so rum standen (das dauerte gefühlte 20 Minuten). Ein guter Kanidat zeichnet sich in den USA aus durch eine Familie, die er stolz anführt. 

Am zweitwichtigsten ist eine Vergangenheit als Patriot und Vorzeigeheld, am besten als Kriegsheld. Der Gegenkandidat von Obama McCain kann immerhin eine Vietnamkriegsgefangenschaft nachweisen. Herr Obama konntert mit seinem Großonkel, der im 2. Weltkrieg half, ein Konzentrationslager zu retten und zu vernichten.

Was bedeutet das für den Stammtisch: nur wenige Stammtischler gäben einen geeigneten amerikanischen Präsidenten ab. Gernot fällt schon mal aus: geschieden, Hermann ebenso: unverheiratet, kinderlos und fast alle Verwandten sind im Krieg verstorben. Robert war nicht bei der Bundeswehr sondern bei der Feuerwehr. Auch wenn die Feuerwehr seit 9/11 an Bedeutung gewonnen hat, ohne Soldatenerfahrung bist Du nichts in den USA. Am ehesten kämen wohl Berni und Frank als amerikanischer Präsident in Frage. Absolut vorzeigbare Familien, die man gut in den Arm nehmen kann. Doch Berni hat mit seiner österreichischen Staatsbürgerschaft zu kämpfen. Daran scheiterte zumindest die Bewerbung von Arnold Schwarzenegger um das Präsidentenamt. Immerhin kann Berni noch Governeur werden (siehe Arnold). Bliebe also nur noch Frank.

Inhaltlich muss ein Präsindentschaftskandidat der USA übrigens nicht groß auftrumpfen. Man redet ein bisschen von „Change“ und von dem Anspruch auf die Weltherrschaft und darf auf keinen Fall gegen die Todesstrafe sein. So jetzt schalte ich aber das Programm des Fernsehers mal um: von CNN auf den Sportkanal.  Oh nein – Baseball!!!!

Filmkritik: Batman – The Dark Knight

Samstag, August 23rd, 2008

Das Batpod

Gotham City, 21.8.2008 – Ein Motorrad mit Reifen so breit wie ein Traktor, aber mit weniger Profil gleitet durch die Nacht. Darauf eine einsame Gestalt in einen schwarzen Umhang gehüllt – ein Umhang, der aussieht wie eine Fledermaus. Das ist Batman auf seinem Batmobil. Er liegt fast auf seinem Motorrad und jagt auf einer menschenleeren Straße dem Großverbrecher Joker entgegen, um ihn zu überfahren. Ein Duell wie in einem Western.

Überhaupt erinnert mich vieles an dem Film „The Dark Knight“ an einen guten Western. Ein einsamer, in sich zerrissener Held wie Clint Eastwood in seinen besten Filmen.  Ein Bösewicht, der keinerlei Grenzen kennt und für den Moral ein absolutes Fremdwort ist. Und dann immer wieder Einstellungen, die sich in die Netzhaut brennen, weil sie so viel Stil, Coolness und oft auch Bedrohung ausstrahlen.

Alles an diesem Film ist ein bisschen größer, ein bisschen lauter und einfach noch bombastischer, als man es sonst von derartigen Blockbustern gewohnt ist. Die Actionszenen sind einfach nur unglaublich, mit einer Dynamik, Härte und Wucht, wie man sie noch nicht gesehen hat, der Bösewicht ist furchteinflößender als Hannibal Lecter – Jack Nicholson im Batman-Film des Jahres 1989 ist gegen den verstorbenen Heath Ledger eine Witzfigur – und die versteckte Liebesgeschichte herzzerreißender als bei Rosamunde Pilcher. Und dann sind da auch noch die Dialoge: Geschliffen, messerscharf und kultig.

Wer glaubt, dies sei einfach nur eine Comicverfilmung, die wohl eher kindlich-veranlagte Menschen adressiert, der irrt gewaltig. Nie war eine Comicverfilmung erwachsener, anspruchsvoller und realistischer. Die vielen Anspielungen auf die Folgen des Terrors vom 11.9. und ein Batman, der sein eigenes Handeln kritisch reflektiert sorgen für nachdenkliche Momente. O.K. – manche ehemalige Krankenschwester aus dem Saarland wird wieder mosern, dass ein fliegender Held im Fledermauskostüm doch nicht realisitisch sei. Doch für den Rest der Stammtischgemeinde sollte das keine Rolle spielen. Einziger Wermutstropfen: Vor lauter überraschender Wendungen und wegen der hohen Komplexität der Handlung (so haben das zumindest zwei Informatiker empfunden) kann man der Story nicht immer voll folgen. Auch wirken manche Erklärungen, wie z.B. die Wandlung des edlen Staatsanwalts zum Killer Two-Face nicht ganz schlüssig.

Aber trotzdem: Der Film ist einfach nur Kult und setzt die mit „Batman begins“ eingeleitete neue Ausrichtung der Serie konsequent fort. Mit den früheren Batman-Filmen konnte ich rein gar nichts anfangen – das hat sich schlagartig geändert. Der Regisseur Christopher Nolan hat mich bisher eigentlich noch nie enttäuscht. Auch seine früheren Filme „Memento“, der eine Geschichte rückwärts erzählt, oder „Insomnia“mit Al Pacino und Robin Williams, aber auch „Prestige“ hatten mich schon in Bann gezogen.

Sogar die Vorschaufilme waren klasse und rundeten das perfekte Kinoerlebnis ab. „Der Räuber Kneissl“, aber insbesondere auch die Ankündigung des neuen Coen-Brüder-Films „Burn after Reading“ mit John Malkovich, Brad Pitt und George Clooney machen jetzt schon Lust auf mehr Kino.  Sogar auch auf Popcorn-Kino! Meine Empfehlung! Reingehen – vielleicht sogar mit dem ganzen Stammtisch!

Hier gibt’s übrigens Trailer zu den Filmen: Batman – The Dark Knight, Burn after reading, Räuber Kneissl
Und hier die offiziellen Webseiten: Batman – The Dark Knight, Burn after reading, Räuber Kneissl

Zweite Chance für ’s Wirtshaus in Ingelsberg

Sonntag, August 17th, 2008

’s Wirthaus Ingelsberg

Ingelsberg, 31.7.2008 – Inzwischen waren wir wieder bei strahlend blauem Himmel im Biergarten des “ ’s Wirtshaus“ zu Ingelsberg (siehe auch www.swirtshaus-ingelsberg.de). Siehe an, es war wieder ziemlich voll. Doch wir ergatterten einen Platz mit einem runden  Tisch im Terracotta-Design und 4 sehr bequemen Korbstühlen. Gott sei Dank sind wir beide groß gewachsen. Ein Kleinwüchsiger hätte auf Grund der niedrigen Sitzhöhe den Tisch mit den Händen kaum erreicht. Die Gemütlichkeit der Sessel glich das aber locker aus.

Im Gegensatz zum letzten Besuch (wir berichteten) war sofort eine Bedienung zur Stelle und nahm die Getränke auf. Von den vier Bedienungen waren diesmal drei männlich, eine weiblich. Beim ersten Besuch war das Verhältnis eher umgekehrt. Was hat sich dadurch geändert? Alles geht viel schneller, obwohl das hoffentlich nichts mit dem Geschlecht der Bedienungen zu tun hat. Optisch ist zwar wegen des hohen Männeranteils für mich (als Mann) nicht mehr ganz so viel geboten, doch das gleichen die Bedienungen mit sehr viel Charme, Witz und Spritzigkeit aus.

Kommen wir zur Speisekarte. Man hat aus den groben Fehlern des ersten Wochenendes gelernt. Nun gibt es auch Gerichte, die man in einem Biergarten mit so wunderschönen Kastanienbäumen auch erwartet. Kein Schweinebraten mehr nach toskanischer Art sondern ein bayerischer mit Semmelknödel. O.k. ein Erdäpfelknödel wäre noch besser. Dafür gibt es zweimal in der Woche Steckerlfisch. Auch an Vegetarier und Menschen, die das gesunde Essen bevorzugen (so wie ich mir das immer vornehme, aber dann doch nie tue) wird gedacht. Es gab eine reichhaltige Auswahl an Salaten und u.a. eine Gemüselasagne.

Nach einer kurzen Wartezeit kam das Essen. Und siehe an – alles kam so wie bestellt. Kein Gericht war inzwischen ausgegangen. Und das, obwohl die Teller randvoll waren. Es schmeckte wirklich gut. Der Salat knusprig (auf Anregung von Robert: besser knackig), frisch, die Lasagne schmackhaft, das Fleisch zart und saftig – und das in einer Umgebung, wie sie idyllischer nicht sein könnte. Einzig der Brunnen in der Mitte wirkt etwas gekünstelt und stört das Gesamtbild. Aber man muss da ja nicht ständig hinschauen. Dafür hat man ja als Blickfang sein Gegenüber oder die übriggebliebene weibliche Bedienung. Man trifft viele Bekannte hier. Z.B. den Beamten Peter P. oder Größen aus dem örtlichen Tennisverein. Die Preise sind völlig o.k. – mehr aber auch nicht, denn ich wäre ja blöd, wenn ich sagen würde, dass es nicht billiger sein dürfte.

In Summe ist also vieles besser geworden seit unserem letzten Besuch. Allerdings hat das Lokal immer noch mit einem großen Manko zu kämpfen: es hat noch keinen eigenen Charakter. Irgendwie will man es jedem Recht machen. Die neureichen Baldhamerinnen mittleren Alters, die im Mercedes-Coupet oder dem Z4 daherkommen, probiert man mit dem Terracotta-Stil und dem bonzigen Brunnen anzuziehen. Die jungen oder Möchtegern-Junggebliebenen aus der Zornedinger Jugendtreffszene werden mit Bar, Cocktails und Plüschsofas gelockt. Für die Traditionsbewussten und Einheimischen bleiben die Kastanienbäume und der dazugekommene Steckerfisch. Von allem etwas – doch so richtig wohlfühlen mag man sich da nicht. Weniger ist einfach manchmal mehr. Ich könnte für meinen Teil gerne auf Brunnen, Korbsessel und Cocktails verzichten. Das gute Tegernseer Helle gleicht das spielend aus!

Fazit: Wir werden sicherlich wieder kommen, auch wenn das noch nicht unser Lieblingslokal ist! Und wir bringen auch bald den Stammtisch wieder mit. Wenn alle kommen, könnte es natürlich mit dem Essen wieder knapp werden. Warten wir’s ab!

Auf Messners Spuren

Sonntag, August 10th, 2008

Bergsteigerin CorneliaSherpa HermannHochfeilerCornelia am GipfelGletschereindrücke 

Alpen, 7.8.2008 – Die Extrembergsteigerin Cornelia eilt zu neuen Rekorden wie einst Reinhold Messner. In diesem Jahr hat sie nun bereits den vierten Gipfel über 3000 m in den Alpen bestiegen. Das hat vor ihr bisher kein Stammtischler in einem Jahr geschafft. Nachdem sie 2008 bereits die Rotbachlspitze (knapp unter 3000 m), das Schönbichler Horn (3133 m), den Sulzkogel (3016 m) sowie die Rinnenspitze (3000 m) erklommen hatte, stand nun der Hochfeiler – mit seinen 3510 m der höchste Berg der Zillertaler Alpen – auf dem Programm. Der Plan war, den Berg in zwei Tagen mit Nächtigung in der Hochfeilerhütte zu erklimmen. Als Begleitung wählte sie den Sherpa Hermann, der ihr bereits bei den meisten anderen Touren ein treuer Partner war. Die Vorbereitung war wie immer höchst penibel. Jeder Gegenstand, der mit auf den Berg sollte, wurde exakt gewogen und dann nur das Notwendigste in die Rucksäcke gepackt. Kamera, Teleobjektiv, Stirnlampe, iPod, Telefon, Gesichtscreme durften in den Rucksack. Taschentücher, ein wärmender Pullover für Hermann, Helme sowie Ersatzsocken mussten draußen bleiben.

Cornelia und Hermann gelang eine Erstbesteigung auf einer völlig neuen Route. Nie zuvor war jemand mit einem Audi A4 bis zur Kehre 3 gefahren, dort huntert Meter zurück, dann wieder 50 hinauf, um von dort über die Südwestflanke den Berg zu erklimmen. Trotz schlafloser Nacht auf Grund eines heftigen Gewitters sowie wegen kontinuierlicher Störung durch lautes Blasen und durch Telefonelektrosmog konnte der Gipfel in Rekordzeit erreicht werden.  Aufkommenden Wolken sowie wilden Yetis wurde geschickt ausgewichen. Cornelia widmete die Gipfelbesteigung ihren zuletzt im Himalya verunglückten Bergkammeraden. Völlig erschöpft und ausgemergelt erreichten die beiden Gipfelstürmer ihr Basislager im A4 vor Einbruch der Dunkelheit. Gratulation!

Positive Überraschungen beim Maxi-Firmenlauf

Sonntag, Juli 27th, 2008

Firmenlauf 2008

München, 24.7.2008 – Bei angenehmen Temperaturen gingen mehr als 30.000 Läufer und Läuferinnen aus 1.100 Unternehmen im Münchner Olympiapark an den Start. Angefeuert von tausenden von Zuschauern gingen die Teilnehmer nach dem Startschuss am Coubertinplatz auf den Rundkurs von 6,75 km. Mittendrin statt nur dabei waren die beiden Modellathleten Gernot und Hermann als Repräsentanten des Montagsstammtisches. Gernot konnte sich die bessere Startposition sichern und ging vor Hermann auf die Strecke. Kein Wunder, denn Hermann hatte Schwierigkeiten, überhaupt den Start zu erreichen. Er fand nämlich keinen Parkplatz. So musste er seinen Audi unerlaubterweise auf dem BMW-Parkplatz abstellen und lebte in stäniger Sorge, sein Auto könnte dort von erbosten BMW-Mitarbeitern abgeschleppt werden.

Gleich nach dem Start legte sich Gernot ins Zeug und schaffte es, den tausenden anderen Körpern und Beinen auf der Strecke geschickt auszuweichen. Die attraktiven Mitläuferinnen würdigte Gernot diesmal keines Blickes und konzentrierte sich stattdessen voll auf seinen Laufrythmus und die richtige Atmungstechnik.  Währenddessen erledigte Hermann noch ein paar geschäftliche Telefonanrufe (ein echter Läufer läuft nie ohne Handy) und überwand dann  auch das Gedränge vor der Startlinie. Nach ca. 5 km sah Hermann die von einer Schirmmütze bedeckte hohe Stirn von Gernot aus der Menschenmasse aufragen. Er legte einen kurzen Zwischensprint ein, um Gernot locker, flockig zu überholen. Während Gernot allerdings ganz entspannt und beschwingt seine Runden zog und höflich grüßte, war Hermann unfähig zu irgendeinem längeren Gespräch, denn er schnaufte wie ein Walroß. Hermann erfuhr von Gernot den aktuellen Zwischenstand und die geschätzte Zeit bis zur Zielankunft. Diese Zeit nutzte Hermann, um sich völlig zu verausgaben, aber auch eine respektables Ergebnis von 30:44 min zu erreichen. Gernot kam knapp dahinter ins Ziel mit einer gestoppten Zeit von 32:47 min. Wow! Damit erzielten sie hervorragende Platzierungen, nämlich Platz 5.271 bzw. Platz 8.604. In der Teamwertung der besten Stammtische belegten sie damit Platz 1! Dies ist bemerkenswert und sehr überraschend, gerade weil kein anderer Stammtisch an dem Rennen teilnahm. Gratulation!

Endlich katholisch

Samstag, Juli 12th, 2008

Die stolzen Eltern Der Hauptdarsteller Taufpate mit Taufkind

München, 5.7.2008 – Der Himmel weiß und blau – einen schöneren Tag hätte man sich für eine katholische Taufe gar nicht aussuchen können. So wie die Sonne strahlten auch die stolzen Eltern und Großeltern, als man sich vor der Kirche traf. Sowohl die Eltern Berni und Jeanette als auch der Taufpate Hermann erschienen in bayerischer Tracht, wie sich das für so einen Tag gehört. Doch die schönste Lederhose trug Tobias, das Taufkind. Tobias war so von seiner Lederhose begeistert, dass er davon abgehalten werden musste, sie aufzuessen. Sophie, seine große Schwester kokettierte währenddessen in ihrem roten Dirndl und ließ immer wieder einen ihrer Träger die Schulter hinunterrutschen. So machen das eben zukünftige Models, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sophie war außerdem völlig begeistert von Hermanns neuem Audi und bestand darauf, den eigenen Kindersitz dort ein zu bauen, um eine Probefahrt zu unternehmen.

Die Taufzeremonie selbst war wunderschön. Hermann trug stolz das Patenkind in seinem Arm. Tobias selbst blieb auch noch cool, als ihm das Wasser über den Kopf geschüttet wurde. Berni hielt in der Kirche die kürzeste und beste Rede und der Pfarrer gestaltete den Gottesdienst sehr lebhaft und fröhlich! Danach gings zum Roiderer, einem urgemütlichen bayerischen Lokal. Zwischen dem Kaffee und dem Abendessen tobten sich die Kinder auf dem Spielplatz aus und Hermann gewann den Dantlwettbewerb gegen Marco, Bernis Neffen 27 zu 25. Danach gab’s Rehbraten und andere Köstlichkeiten, natürlich ohne Pilze, Champions oder Tomaten, denn die hätte Berni nicht gegessen. Schade, dass so ein toller Tag auch irgendwann einmal enden muss. Die Sonne ging unter, die Gäste fuhren nach Hause – nach Italien, auf den Golfplatz, nach Schwaben oder einfach nach München, Jeanette verstaute die unzähligen Geschenke – manche gab es auch doppelt – in die Autos (das eigene alleine war zu klein) und Tobias Äuglein fielen langsam zu.

… nicht wirklich

Montag, Juli 7th, 2008

… nicht wirklich

München, 4.7.2008 – Wer ein Kulturfreund ist und sich gerade in München aufhält, der kommt derzeit nicht herum, der Seidlvilla in Schwabing einen Besuch abzustatten. Denn dort findet noch bis zum 31.Juli die Fotoausstellung „… nicht wirklich“ statt. Die Ausstellung selbst ist aber wirklich – und sie ist wirklich gut – wirklich verdammt gut! Neben den Werken berühmter zeitgenössicher Fotografen wie Peter Neusser oder Gaby Klein stechen insbesondere die Arbeiten von Ilona vom Montagsstammtisch ins Auge. Die inzwischen auch außerhalb Münchens berühmte Fotografin konzentriert sich diesmal auf die Form des Kreises. Völlig alltägliche Gegenstände wie Düngemittel, Teelichter oder Müllsäcke erscheinen in völlig neuen Perspektiven. Sie wirken wie Ufos aus einer fremden Welt oder wie lebendige Frisbee-Scheiben. Eingerahmt in zartes, silber-schimmerndes Alluminium kommen die Farben und Grautöne noch besser zur Geltung. Ilonas Werke füllen einen gesamten eigenen Raum. Kein weiterer Künstler kann so einen hervorgehobenen Platz für seine Bilder beanspruchen. Man merkt also, wer der wahre Star dieser Ausstellung ist. Die Vernissage war überaus gelungen. Neben den üblichen Berühmtheiten aus der Szene, wie z.B. DJ Tommy, Klettergöttin Cornelia, Testfahrer Hermann oder Model Melly waren auch die Künstler selbst anwesend. Die Reden blieben kurz und vielschichtig. Das Buffett glänzte mit frischen Brot, Frischkäse, Duplos und Augustiner Hellem aus der Flasche. Einem Besuch dürfte also „nicht wirklich“ etwas entgegenstehen! Überzeugen Sie sich selbst!

Audi A4 – Der ultimative Testbericht

Mittwoch, Juli 2nd, 2008

Audi A4 mit Testfahrer Audi A4 

München, 1.7.2008 – Jetzt ist er endlich da. Der Audi A4. Und wir vom Montagsstamtisch haben ihn für Sie getestet. Zuerst einmal zur Farbe: wir haben uns für arubablau entschieden. Eine grandiose Farbwahl. Das Blau ist schöner als jeder wolkenfreie Himmel. Auch die Südsee kommt nicht an dieses Blau heran, auch nicht ein Gebirgssee und schon gar nicht die Isar. Der Motor: Ja der ist da und sitzt am rechten Fleck. Man hört ihn kaum. Er schnurrt wie Kaninchen, wenn man es krault. Die Beschleunigung: kommt von unten raus, wie Testfahrer Berni behaupten würde. Da aber Testfahrer Hermann gefahren ist, belassen wir es bei der Bemerkung: „kommt von sehr weit unten raus, ganz tief unter dem Sitz, von hinten-links unten, um genau zu sein, und düst dann nach vorne geradeaus ab – außer man schwenkt das Lenkrad in eine bestimmte Richtung.“ Der Fahrtkomfort: tja – man hat einfach Freude am Fahren. Totale Freude am Fahren, wie man sie in einem BMW wohl noch nie erlebt hat. Die Stereoanlage: das wichtigste Feature in einem Auto ist ja wohl die Steroanlage. Und da wird bei Audi nicht gespart. Die Beschallung erfolgt über 14 Hochleistungslautsprecher mit Subwooofer – natürlich im Surround-Klang. – und von Bang & Olufson. Die dynamische Fahrgeräuschkompensation sowie der 10-Kanal-Verstärker sorgen dafür, dass man eine bessere Akkustik hat als im Herkulessaal. Mit einer Gesamtleistung von 505 Watt kommt die Luft im Auto so richtig zum Schwingen. Das erhöht insbesondere den Hörgenuss bei Hörbüchern. Das Schwingen der Luft wird noch verstärkt durch die vollautomatische Klimaanlage, die die Luft durch Zirkulation im Nu abkühlt, so dass auch bei Hitze Schweißausbrüche vermieden werden. Zum Bedienkonzept: so viel Elektronik haben wir noch nie in einem Auto gesehen – da hüpft das Informatiker-Herz vor Freude. Ein Dreher am Knopf, ein Tastendruck am Lenkrad, ein Befehl über die Sprachsteuerung – und schon springt man zur gewünschten Funktion. Die iPod-Titel werden direkt ausgelesen. Das Telefon automatisch per Bluetooth verbunden. Die Stimme des Navigationssystems ist so super sexy! Das lenkt total vom Verkehr ab – ein dicker Minuspunkt. Das Licht: sau-hell, in Neon-weiß – passt gut zu arubablau – es läßt sich auch ausschalten. Die Sitze: saugemütlich, wie auf Omas Sofa, mit der gewissen Härte.

Es gäbe noch so viel aufzuzählen. Doch überzeugt Euch selbst. Probefahrt nächsten Montag am Stammstisch!

Das vorzeitige Endspiel Österreich-Deutschland

Freitag, Juni 13th, 2008

Deutschland gegen Österreich

Wien – 13.6.2008. Jetzt wird es also ein richtiges Endspiel. Das Spiel der Österreicher gegen die Deutschen bei der Fussballeuropameisterschaft 2008.. Es geht um alles. Deutschland darf sich keine Niederlage erlauben für den Einzug ins Viertelfinale der EM. Österreich träumt vom nächsten „Cordoba“. Ivansitsch gegen Ballack, Macho gegen Lehmann, Prödl gegen Podolski, Harnik gegen Mertesacker, Vastic gegen Frings – Rot gegen Weiß – Piefke gegen Ösis – Almdudler gegen Bionade – Kaffeehaus gegen Biergarten – Zipfer gegen Augustiner – Germknödel gegen Bratwurst -Sachertorte gegen  Schwarzwälder Kirschtorte – Mozart gegen Beethoven – Berge gegen Nordsee. Das ist Emotion pur! Das darf der Montagsstammtisch nicht verpassen. Also brauchen wir einen Ort, wo wir das Spiel anschauen können. Auf neudeutsch: eine Public Viewing Location! Wo gehen wir hin zum Fussball-Schauen am 16.6.? Vorschläge sind erwünscht!

Schweini gegen Invansitsch

Sandsturm über Peking

Mittwoch, Mai 28th, 2008

Peking bei Smog

Peking, 28.5.2008 – eigentlich sollte heute die Sonne scheinen über Peking. Doch stattdessen liegt eine riesige Dunstglocke über der Stadt. Und was auffällt: Der Dunst ist ganz rötlich gefärbt. Das liegt daran, dass mal wieder Sand aus der mongolischen Wüste mit dem Wind nach Peking getragen wurde. Man sieht den Sand überall, besonders auf Autos. Mir fiel es schon heute früh auf, als ich das Auto sah, mit dem ich abgeholt wurde. Der Lack war von einer dünnen Sandschicht bedeckt.
Ich wurde nämlich heute von einem Chauffeur zu einem Kunden außerhalb Pekings gefahren mit einem BMW, der in China gefertigt wurde. Dieser BMW ist 50 cm länger als der in Deutschland. Man genießt eine unglaubliche Beinfreiheit. In China baut man die teuren Autos so, da die reichen Leute hier nicht wie in Deutschland selber fahren, sondern eben einen Fahrer haben und deshalb hinten sitzen. So wie ich diesmal auch. Ich meinte natürlich, dass das nicht nötig wäre. Doch ich wurde wieder eines besseren belehrt. Von einem leitenden Angestellten wird nämlich erwartet, dass er in einem großen Auto mit Chauffeur zur Arbeit kommt. Kommst Du mit einem Golf daher, nehmen Dich die Leute nicht ernst und Du wirst auch entsprechend behandelt. Mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen ist ganz schlecht. Dann meinen die Chinesen, Du wärst ein einfacher Lieferant. Für meine Position sei also ein BMW mit Fahrer angemessen. Und mit Fussfreiheit! Nun gut. Man lernt nie aus! Ich möchte gern wissen, welches Auto für meinen Chef angemessen wäre. Vielleicht ein um 2 Meter verlängerter Audi mit Fähnchen. Apropos Audi. Diese Autos sind hier auch länger als in Deutschland. Und man sieht sie überall. Audi verkauft sich noch besser als Mercedes und BMW in China. Chinesen haben eben Stil! Mit der U-Bahn kann man hier auch kaum fahren. Erstens gibt es nur wenige Linien. Und zweitens kommt man nicht hinein. An Sitzplätze darf man gar nicht denken! Dann doch lieber Beinfreiheit – auch wenn man meist im Stau steckt. Einen Eindruckvon dem Gedränge in der U-Bahn bekommt Ihr hier: U-Bahn China.